Chia
Während unserer Reise nach Sardinien besuchten wir mehrere schöne Sandstrände und lernten nette Menschen kennen. Besonders Chia im Süden Sardiniens hinterließ einen bleibenden Eindruck. Wir genossen den ganzen Tag die riesigen Wellen und das klare Wasser.
Allerdings gab es tagsüber keinen Wind, und die Kite-Schule vermietete die Kites nur, wenn es weniger voll war. Als die Sonne unterging, nahm der Wind zu und die Menschen verließen den Strand. Auch wir mussten unsere Sachen packen, um den letzten Bus zu unserer Unterkunft zu erreichen. Da sahen wir die Einheimischen, die ihre Kites aufpumpen und sich für eine Nachmittagssession vorbereiten.

Wir beobachteten, wie die erfahrenen Kiter die Wellen auf ihren strapless Boards genossen. Unabhängig von Schulen und Mietausrüstung zu sein, ist wirklich ein Segen.
Punta Trettu
Später in diesem Urlaub mieteten wir ein gemütliches Rennfahrzeug, um verschiedene Gegenden Sardiniens zu erkunden. Um ehrlich zu sein, hatte das Auto ziemlich zu kämpfen wegen der holprigen Schotterstraßen und meinem rücksichtslosen Fahrstil.

Wir besuchten einen der berühmtesten Kite-Spots Sardiniens: Punta Trettu. Er hat eine markante Landzunge mit ein paar Bäumen am Ende, wo die Kiter ihre Ausrüstung ablegen und die Session starten. Ein weiteres Merkmal des Spots ist das große Flachwassergebiet, das ideal für Schüler ist, um Kitekurs zu nehmen und nach dem Verlieren von Höhe wieder zurücklaufen zu können.

Zu diesem Zeitpunkt wollte ich bereits mein frisch erworbenes VDWS-Zertifikat nutzen, um die Ausrüstung eigenständig mieten zu können. Als ich gefragt wurde, ob ich Turns machen kann, antwortete ich ehrlich: „Nein, aber ich stoppe einfach und mache einen Wasserstart in die entgegengesetzte Richtung.“ Diese Antwort brachte mir eine Lektion mit einem Lehrer ein, die sich auf Turns konzentrierte.
Die Schule stattete jeden Schüler mit der vollständigen Kitesurf-Ausrüstung sowie einem Helm mit einem angeschlossenen Walkie-Talkie aus. So war die Kommunikation mit dem Lehrer während der gesamten Session möglich. Zunächst wollte der Lehrer sehen, was ich bereits wusste, also gingen wir schnell die Grundlagen (Kite-Steuerung, Body Drag, Wasserstarts …) durch. Danach übernahm er den Kite und das Board, um zu demonstrieren, wie man wendet, und kommentierte dabei jeden Schritt.
Dann war ich an der Reihe, zu üben. Wenden ist eine Fähigkeit, die eine gleichzeitige Steuerung des Kites, Kontrolle des Boards und das Verlageren des Gewichts von einem Fuß auf den anderen erfordert. Indem ich den Kite zu hastig von einer Seite des Windfensters zur anderen steuerte, leitete ich unbeabsichtigt meine ersten Sprünge mit harten Landungen ein.

In dieser Session war ich wirklich nah dran, meinen ersten Turn zu meistern. Rückblickend weiß ich, dass ich mit etwas mehr Wind den fehlenden Timing hätte kaschieren können. Obwohl ich ein wenig enttäuscht war, weil ich während dieser Session keinen sofortigen Fortschritt gemacht hatte, war es wichtig, die erforderlichen Schritte zu kennen und das Feedback zu erhalten, was ich verbessern musste.